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Ratgeber - Gesundheit - Notfälle

Magendrehung

Eine Magendrehung beim Hund ist immer ein Notfall, sie führt ohne Behandlung in wenigen Stunden zum Tod des Tieres.

Wird der Magen nicht schnellstmöglich wieder in die richtige Lage gebracht, kommt es zu einer starken Gasbildung. Da durch die Drehung des Magens auch die Speiseröhre und der Darm mit gedreht werden, kommt es zum Verschluss des Magens und das Gas kann nicht entweichen. Der Magen gast immer weiter auf und drückt auf andere Organe in der Bauchhöhle.

Die Blutversorgung der Bauchhöhlenorgane, besonders der Milz wird behindert und die Organe sterben ab. Das Zwerchfell wird in den Brustkorb verlagert und behindert die Lunge, was zu Atemproblemen führt.

Auch der Nervus Vagus, der innen auf der Wirbelsäule verläuft, wird gequetscht. Der Nervus Vagus ist ein Gehirnnerv, er steuert unter anderem die Reizübertragung im Herzen. Durch eine Quetschung des Nerves kommt es zu Herzrhythmusstörungen die bis zum Herzstillstand führen können. Eine schnelle Operation ist nötig um den Schaden so gering wie möglich zu halten und das Leben des Hundes zu retten. Bei der Operation wird der Magen abgegast und wieder in die richtige Position zurück gebracht. Der Magen wird an der Brustwand fixiert um eine erneute Drehung möglichst zu verhindern. Hat die Milz zu großen Schaden genommen, muss diese entfernt werden.

Die Ursache ist noch nicht genau geklärt. Zu einer Drehung des Magens kann es kommen, wenn der Hund große Mengen Futter zu sich nimmt und nach der Fütterung rege spielt oder springt. Besonders minderwertiges Trockenfutter quillt im Magen zusätzlich stark auf und führt zu einer Überdehnung des Magens.

Der Magen ist im Bauchraum an relativ langen Bändern aufgehängt. Ist er voll und springt der Hund dann wild herum, kommt der Magen in eine Pendelbewegung und er beginnt sich zu drehen. Auch verdorbenes Futter, das zu einer Gasbildung im Magen führt, kann die Ursache sein.

Magendrehungen treten zu über 60 % abends oder nachts auf. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass der Hund auch nachts den Kontakt zum Menschen suchen kann, um sich bemerkbar zu machen.

Während der Hund zur Ruhe kommt gast der Magen immer weiter auf und dreht sich dabei immer weiter. So lange bis der Hund die typischen Symptome zeigt. Erste Anzeichen sind Unruhe, speicheln und ein schneller Puls ( normal sind 80 – 120 Schläge/ Minute ), der Hund versucht sich erfolglos zu übergeben. Im späteren Verlauf wird der Bauch des Hundes immer dicker und härter und es stellen sich starke Schmerzen ein.

Hunderassen mit großem Brustkorb wie zum Beispiel Doggen (bis zu 50 %) oder Dobermänner sind besonders gefährdet, aber auch Hunde mit sehr langen Bändern und lockerem Bindegewebe wie der Setter sind betroffen. Generell kann eine Magendrehung aber bei jedem Hund auftreten. In den USA ist die Magendrehung nach Krebserkrankungen die zweithäufigste Todesursache.

Um einer Magendrehung vorzubeugen sollten sie Ihrem Hund mehrere kleine Mahlzeiten statt einer großen geben. Der Magen kann dann nicht überladen werden.

Mindestens eine Stunde nach den Mahlzeiten sollte der Hund nicht spielen oder tollen. Beim Füttern von Trockenfutter sollte ein hochwertiges Futter verwendet werden.

- nach oben -© Michaela Jamans - Tierärztin